Für wen ist die Trauerbegleitung geeignet?
Die Trauerbegleitung ist für Menschen die um einen verstorbenen trauern und auch für Kinder, die z.B. ihren besten Freund durch einen Schulwechsel/Umzug verloren haben, oder das tiefe Empfinden der Trauer durch die Trennung der Eltern erleben.
Trauer hat viele Gesichter, meist auch begleitet von körperlichen Beschwerden die leider oftmals gar nicht mit der Trauer in Verbindung gebracht werden. Hier ist das Gefühl von Erschöpfung, Energielosigkeit, Kurzatmigkeit oder Schwäche nur ein paar Beispiele von vielen Möglichkeiten. Aber auch Depressionen und Angstzustände können durch Trauer entstehen. Ob groß oder klein, jung oder alt, tiefste Traurigkeit, Ängste, Einsamkeit und vieles mehr können wir alle verspüren.
Das Leben wieder wagen, mit Hilfe der Energie, der Kraft und der Liebe der Pferde neue Wege, neue Perspektiven finden.
Wer begleitet dich?
Nach dem Tod meiner Eltern war in mir eine Leere, die ich nicht beschreiben konnte. Noch vor der Beerdigung fühlte ich mich von der “Außenwelt” gedrängt wieder zu funktionieren. Raum und Zeit zum Trauern blieb da nicht wirklich.
Bei meinen beiden Pferden Arabella (27 Hafi) und Cherish (17 Quarter Mix) spürte ich eine Ruhe, eine innere Zufriedenheit….
Die Pferde spürten meine innere Not, sie spiegelten meine innere Zerrissenheit und gab mir mit ihrer Ausgeglichenheit soviel Ruhe und Kraft. Tag für Tag.
Dann stolperte ich über das neue Fortbildungsangebot als “Coach in der Trauerbegleitung mit Pferd”. Ich wusste sofort, das genau ist es was ich tun sollte. Einen Rahmen finden in dem Trauernde, Raum und Zeit für ihre Trauer finden. Die Trauer zulassen und in ihrem eigenen Rhythmus wieder finden.
unser weg
Es gibt kein Rezept, nicht den einen Weg, jeder Mensch jeden alters trauert anders und ist an einem anderen Standpunkt.
Ich sehe es weniger als eine Therapie – sondern mehr als einen Moment in dem man die Trauer zulassen darf, individuell und frei von Zwängen.
Jeder spürt selbst am besten wann er “über den Berg” ist. Aber wir dürfen lachen und irgendwann können wir das auch wieder!
eine wahre geschichte
In meiner Ausbildung in der Trauerbegleitung hatte ich folgende Hausaufgabe erhalten:
“Schreibe einem bereits verstorbenen Menschen einen Brief und lies diesen auf der Koppel laut vor.”
Gesagt, getan…Ich lief also bewaffnet mit meinem Brief auf die Koppel, unsere Haflingerstute grast einige Meter von mir entfernt und lässt sich durch nichts stören. Cherish, unsere Quarter-Mix Stute lag circa 30 Meter von mir entfernt in einem Unterstand und schlief ganz fest.
Ich begann zu lesen und sofort war das eine Ohr bei mir und sie öffnete die Augen. Sie sah mich die ganze Zeit an während ich las. Als ich fertig war, stand sie auf und kam auf mich zu. Sie legte ihren Kopf an meine Schulter und war einfach da.
Eine Begebenheit die ich niemals mehr in meinem Leben vergessen werde. Einfach unbeschreiblich! In diesem Moment wusste ich, dass Cherish meine Begleiterin in der Trauerbegleitung sein wird. Ein besseres Therapiepferd kann ich mir gar nicht vorstellen.
